Mein Herz ist unendlich schwer. Es gibt sie, die Tage die mich zweifeln lassen. Und gestern war so ein Tag.
Am liebsten hätte ich gestern das Handtuch geschmissen und alles an den Nagel gehängt.
Der Grund: Ich habe gestern zwei Igelchen verloren.
Herzensigel Mecki wurde vor 2 Jahren (nach einem schweren Pfauenangriff) fast 6 Monate lang von mir gesund gepflegt. Er hatte damals schwerste Verletzungen und war völlig unterernährt. Er musste mir vertrauen, für die tägliche komplizierte Wundversorgung. Es war schon damals eine besondere Verbindung, die wir beide hatten.
Er sah fast nichts mehr, hatte aber zum Glück noch einen guten Tag- Nacht – Rhythmus und hat sich in seinem Garten sehr wohl gefühlt. Wirklich weg war er nie, und kam zuverlässig fast jede Nacht.
Gestern fand ihn die Gartenbesitzerin tagsüber im Garten. Und der Grund ist vermutlich mal wieder eine Vergiftung.1Mecki wird in der Pathologie obduziert um die Todesursache festzustellen.
Mecki kam mit Blutungen an Mund und Darmschleimhaut, fast leblos bei mir an. Die Fliegen hatten auch schon ganze Arbeit geleistet. Kleinste Minimaden waren bereits geschlüpft.
Mecki hatte sein Köfferchen schon gepackt. Sämtliche Gegenmaßnahmen erfolglos. Auch der Inkubator(Brutkasten) ließ seinen kalten Körper nicht mehr warm werden.
Mecki ist gestern Abend um kurz nach 19 Uhr für immer eingeschlafen. Davor hatte er noch schwere Krampfanfälle.
Mir treibt es während ich das schreibe wieder die Tränen in die Augen.
Unendlich traurig für mich, Mecki so zu verlieren.
Nun Ruhe in Frieden, lieber Mecki. Es tut mir unendlich leid.
Und dann war da gestern auch noch Belinda. Das winzige 180g Igelbaby mit schlimmen Bisswunden. Auch ihr Körper hat gestern, 1 Stunde vor Mecki, die Kraft verlassen und sie hat im warmen Inkubator ihre letzte Reise angetreten. Viel zu kurzes Leben.
Kleine Belinda, auch dir wünsche ich eine gute Reise über die Regenbogenbrücke.
Nun muss ich mir heute immer wieder selbst sagen, Kopf hoch- die anderen brauchen dich.
Nach der Nacht kommt der Tag und wir kämpfen weiter.
Traurige Grüße Geraldine
