Mucky †

Mucky †

Ich war das erste mal mit meiner Mama und meinen Geschwistern unterwegs. Wenn ich gewusst hätte, was passiert, wäre ich lieber in meinem warmen Nest geblieben.
Denn in einem Garten war eine Kellertreppe. Mama sagte noch „Pass auf“. Da war es passiert, und ich bin diese Kellertreppe hinunter gepurzelt.
Leider waren meine kleinen Beinchen viel zu kurz um die hohen Stufen wieder hinauf zu kommen.

Als es langsam hell wurde, musste meine Mama meine Geschwister in Sicherheit bringen. Und ich blieb alleine zurück.
Mit leerem Magen und voller Verzweiflung versuchte ich es immer wieder.
Irgendwann waren meine Krallen abgewetzt, die Pfoten wund und sie fingen an zu bluten.
Ein Tag und eine weitere Nacht verging.
Es war so kalt und mein Bauch so leer.

Als ich immer schwächer wurde und die Fliegen ihre Eier auf mir abgelegt hatten, hat mich abends jemand gefunden und aufgehoben.
Ich wurde in einen Karton gesteckt.
Schon da hatte ich keine Kraft mehr, aber hoffte dass mir nun bestimmt bald geholfen wird. Weitere 14h lag ich in diesem Karton.

Aus den Fliegeneier schlüpften Maden.
Die Maden fraßen sich in meine Augen, in meine Ohren und in alle anderen Körperöffnungen. Es tat so weh.
Irgendwann kam jemand und legte mich auf eine Wärmflasche.
Ich bin vor lauter Maden im Mund und Hals fast erstickt.
Kurze Zeit später wurde es hell und jemand fing an mich von den Maden zu befreien. Ich konnte mich kaum noch wehren. Ich hatte einfach nur Angst. Es gab einen kleinen Pieks und die Schmerzen ließen nach. Fast 1,5h hat es gedauert bis alle Maden weg waren. Ich wurde in ein warmes Nest gelegt und bin eingeschlafen.

Für immer.

Mein Körper hat es einfach nicht mehr geschafft.

Ich war Nr. 357/24 der Igelrettung Ortenau und eines der vielen Igelbabys die durch zu wenig Achtsamkeit der Menschen, ihr Leben verloren haben.

Ein Rasenkantstein auf jeder Treppenstufe hätte mir mein Leben gerettet

Ein letzter Gruß für den kleinen Mucky, lasst ihm ein da und teilt diesen Beitrag. Vielleicht kann ein anderes Igelchen dadurch gerettet werden.

Traurige Grüße, Geraldine

 

 

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